usic-Stiftung

2020 wurde die Rechtsberatung besonders gefordert und musste sich mit Fragestellungen befassen, die bislang den juristischen Lehrbüchern vorbehalten waren.

Der Mitgliederbestand belief sich am Ende des Jahres auf 481 Mitglieder (Vorjahr: 496). Der Stiftung war es wiederum ein Anliegen, die Ingenieurbüros nicht nur in Schadenfällen den Rücken frei zu halten, sondern auch vor unnötigem Aufwand zu schützen. Die Kollektivversicherung bleibt die sichere und effiziente Lösung für alle Unternehmensgrössen. 2020 wurde zudem das Augenmerk auf Angebote in Sachen «Arbeitssicherheit» verstärkt. Darüber hinaus wurden Änderungen von SIA-Normen begutachtet und für die Mitglieder interpretiert.

Versicherungen

Der Mitgliederbestand der versicherten Betriebe verzeichnete per 31. Dezember 2020 insgesamt 481 Unternehmungen (Vorjahr 496). Das Prämienvolumen (Grund- und Zusatzversicherung) betrug CHF 11.07 Mio. (Vorjahr CHF 11.41 Mio.). Bei den Ingenieurgemeinschaften lag das Prämienvolumen – den alten Vertrag reflektierend – bei CHF 0.78 Mio. (Vorjahr CHF 0.45 Mio.). Unter dem neuen Rahmenvertrag kamen noch einmal CHF 1.16 Mio. (Vorjahr CHF 0.56 Mio.) hinzu, so dass das Total der IG-Prämien CHF 1.94 Mio. (Vorjahr CHF 1.01 Mio.) betrug. Der Zuwachs im Bereich der Ingenieurgemeinschaften zeigt, dass hier ein sehr attraktives Angebot besteht.

Schadenfälle

Im vergangenen Jahr wurden 160 Schadenfälle (Vorjahr 171) angemeldet. Davon entfallen 89 auf das Jahr 2020, 71 Fälle resultieren aus den Vorjahren. 26 Fälle aus dem Jahr 2020 konnten mit einer Schadenssumme von CHF 431’954.95 bereits abgeschlossen werden. 

Neben der Bearbeitung von Schadenfällen ist weiterhin die haftpflichtrechtliche Rechtsberatung der usic-Stiftung, die präventiv und im Vorfeld der Schadenbearbeitung oder bei rechtlichen Unsicherheiten zum Einsatz kommt, ein wertvoller Bestandteil für die Versicherungsnehmer.

Auch aufgrund der Corona-Krise lief die Rechtsberatung auf Hochtouren. Der Austausch zwischen den drei Juristen war rege und konnte den anfragenden Mitgliedern grosse Unterstützung bieten. Die juristische Riege hat sich immer wieder proaktiv an alle Mitglieder zu Wort gemeldet und hilfreiche Informationen zu aktuellen Themen bereitgestellt. 

An dieser Stelle sei unseren Rechtsexperten – Dr. Thomas Siegenthaler (Zürich), Daniel Gebhardt (Basel) sowie usic Geschäftsführer Dr. Mario Marti (Bern) – für ihren Einsatz herzlich gedankt.

Publikationen

Anfang 2020 erschien eine weitere Ausgabe von «attention!» zum Thema «Haftungsbeschränkung in Planerverträgen». Im «attention!» Ende 2020 ging es um «Ändernde SIA-Normen: Was gilt?». Beide Beiträge wurden von Dr. Thomas Siegenthaler erarbeitet und sind auch über die Webseite einsehbar.

«Die verschiedenen Fachgruppen leisten effiziente und verdankenswerte Arbeit.»

Sitzungen des Stiftungsrates und dessen Arbeitsgruppen

Im Zeichen der sich wandelnden Situationen im Jahr 2020 wurden die beiden Sitzungen des gesamten Stiftungsrates im März und im November per Videokonferenz abgehalten. Auch in den anderen Gruppen, jener für «Schadenprävention/Qualitätssicherung» und jener für «Vertragserneuerung» wurde von den jeweils zwei Sitzungen eine als Präsenzveranstaltung und eine per Video umgesetzt. Zudem traf sich die Arbeitsgruppe «Schadenanalyse» zu zwei Tagessitzungen mit Vertretern der Zürich Versicherungs-Gesellschaft AG. 

Effiziente und verdankenswerte Arbeit wird in den verschiedenen Fachgruppen geleistet. Die Arbeitsgruppe «Schadenprävention/Qualitätssicherung» wirkte unter der Leitung von Hans-Ulrich Frey, die Arbeitsgruppe «Vertragserneuerung/Marktanalyse» unter Hansjörg Hader, die Arbeitsgruppe «EKAS/Arbeitssicherheit» unter Ruedi Müller, die Arbeitsgruppe «Marketing/PR/Webseite» unter der Leitung von Dominique Weber, die Arbeitsgruppe «Schadenanalyse» unter dem Präsidenten der Stiftung und schliesslich die Arbeitsgruppe «Anlageberatung / Vermögensverwaltung» unter der Leitung von Dr. Hans C. Nabholz.

Kurse zur Arbeitssicherheit

Im Rahmen des Themas «Arbeitssicherheit» (= Eidg. Koordinationskommission für Arbeitssicherheit EKAS) fand auch 2020 wieder ein auf das Bedürfnis von Ingenieuren abgestimmter Grundkurs «Kontaktperson Arbeitssicherheit im Ingenieurbüro, KOPAS» statt. Dieser konnte noch vor dem ersten Lockdown durchgeführt werden.

Prämienrückerstattung – Bonusreglement

Dem Vorschlag der Arbeitsgruppe «Vertragserneuerung» unter der Leitung von Hansjörg Hader zu einem neuen Bonusreglement wurde zugestimmt. Der Schadenfreiheits-Bonus wurde für die Mitglieder auf allen Stufen erhöht. Dies wurde mit Brief vom 20. August 2020 kommuniziert. 

Durch Rückstellungen konnten 2020 ansehnliche Prämienrückerstattungen an die Mitglieder im Wert von CHF 1.3 Mio realisiert werden, welche im letzten Quartal 2020 ausbezahlt wurden.

«Der weltweite Versicherungsmarkt ist gegenwärtig gekennzeichnet von einer ausgesprochenen Risikoaversion – uns betrifft das im Moment nur bei den Projektpolicen.»

Neuerungen

Der weltweite Versicherungsmarkt ist gegenwärtig gekennzeichnet von einer ausgesprochenen Risikoaversion – insbesondere offenbar im Bereich der Berufshaftpflicht. Erklärt wird das mit schlechten Schadenrendements in anderen Ländern und mit Grossschäden (z.B. die Ituango-Talsperre). Dies wirkt sich offenbar insbesondere in der fehlenden Verfügbarkeit Rückversicherungsmöglichkeiten aus. Uns betrifft das im Moment nur bei Projektpolicen, dort aber leider stark. Seitens der Zürich Versicherungen können gegenwärtig nur noch Projekte in den Nachbarländern (F, I, D, A, FL) mit einer Maximaldeckung von CHF 5 Mio über den Rahmenvertrag gedeckt werden. Und sogar dort und in diesem engen finanziellen Rahmen müssen wir in der Praxis eine starke Zurückhaltung feststellen. Im übrigen Ausland werden überhaupt keine Projekte mehr versichert. Der Kollektivvertrag ist von diesen Restriktionen zumindest momentan nicht betroffen, was einmal mehr die Einzigartigkeit des Konstruktes unterstreicht.

Die Zürich Versicherungen teilten uns sodann im September 2020 mit, dass sie keinen Exzedentenvertrag mehr anbieten. Mit der Exzedentenversicherung werden vorhandene Grundversicherungen um eine vereinbarte Versicherungssumme aufgestockt. Da der usic-Stiftung dieses Angebot dennoch wichtig ist, wurde eine Alternative gesucht. Der Vertrag wurde per 1. Januar 2021 bei der Liberty Mutual Insurance Europe SE platziert. 

Dank

Alle tätigen Organe werden sich auch dieses Jahr zur Wahl stellen. Als Geschäftsstelle fungiert die SRB Assekuranz Broker AG (Zürich) unter der Leitung von Heidi Spinner in Zusammenarbeit mit Barbara Suter und Stephan Egli. Als Kontrollstelle wirkt die Peter Stadler Treuhand AG (Baar).

Allen Mitwirkenden, auch jenen in den verschiedenen Arbeitsgruppen sowie im usic-Vorstand sei herzlich gedankt.

Allen usic- und Versicherungs-Mitgliedern wünsche ich ein möglichst sicher verlaufendes Jahr 2021.

Und schauen Sie mal wieder auf unsere Homepage, sie wurde im vergangenen Jahr angepasst.

Dieter Flückiger, Präsident der usic-Stiftung